Lauter Plop und dann Qualmwolke, Ärger mit neuem Turbolader

Zur Technik des Octavia I
TDI-Schrauber
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Beitrag von TDI-Schrauber »

Hallo!
andy01 hat geschrieben:ja die dinger sind empfindlich vor allem die von garret
Das kann ich in keinster Weise bestätigen. Unserer Fuhrparkfahrzeuge werden nicht geschont.
Den einzigen Motorschaden gabs bei einem frühen AJM bei dem der Zylinderkopf gerissen ist.
Ein Laderdefekt kam bisher nicht vor, und die Fahrer nehmen keinerlei Rücksicht auf die Fahrzeuge. Viele geben gerade im Winter den TDI die Sporen "damit die Karre warm wird".

Laderdefekte häufen sich in Fahrzeugen mit Tuning. Der Lader im ASV läuft bereits im Serienzustand an seiner Leistungsgrenze. Tuning führt hier zu Überdrehzahlen. Fordert man die dauernd ab sind Defekte zu befürchten.
Auch Wetterauer schreibt: "Ein höherer Verschleiß des Motors ist nicht messbar. Er tritt nur auf, wenn der Motor dauerhaft oberhalb der Serienleistung betrieben wird. Bei normaler Fahrweise ist keinerlei Veränderung festzustellen."
dan beschreibt sich als "rabiaten Fahrer", daher wäre dieses Szenario denkbar.


Zweiter Ausfallgrund für Lader sind undichte Ladeluftstrecken. Bei kleinen Leckagen kann der Ladedruck noch aufrecht erhalten werden, aber der Lader überdreht hierbei.

Schäden durch Schmiermangel sind sehr selten und meistens auf unzureichende Ölversorgung zurückzuführen (Schmutz / Partikel und zugesetzte Ölkanäle, zu geringer Ölstand / Pumpe saugt Luft). Die Lager müssen nur relativ kleine Kräfte verarbeiten, das Laufzeug wird durch den Öldruck im Lager zentriert ("Hydrolager"). Die Öltemperatur ist hier weniger kritisch.

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TDI-Schrauber
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dan
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Beitrag von dan »

TDI-Schrauber hat geschrieben: Zweiter Ausfallgrund für Lader sind undichte Ladeluftstrecken. Bei kleinen Leckagen kann der Ladedruck noch aufrecht erhalten werden, aber der Lader überdreht hierbei.
Sind mit VAG-Com Undichtheiten in der Ladeluftstrecke ermittelbar?
Was anderes hab ich nämlich nicht zur Verfügung.

Das der Lader schon im Serienzustand am Grenzbereich läuft glaube ich eher nicht. Das war beim AFN vielleicht noch so da der ja IMO noch den VNT15 Lader drauf hatte. Kann ja durchaus sein das deshalb die TDI ab MJ2001 mit dem größeren Lader (VNT17) ausgerüstet wurden.

CU Dan
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matt
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Beitrag von matt »

Hallo,

alle Sachen laufen heute auch im Serienzustand viel näher an der Grenze als früher, weil heute die Berechnung und Lebensdauerbetrachtungen exakter sind. Man muss also nicht mehr so stark auf Nummer sicher gehen.

MfG, Matthias
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TDI-Schrauber
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Beitrag von TDI-Schrauber »

Hallo!
dan hat geschrieben: Sind mit VAG-Com Undichtheiten in der Ladeluftstrecke ermittelbar?
Was anderes hab ich nämlich nicht zur Verfügung.
Wir benutzen dazu die guten alten Augen. Undichtigkeiten sind fast immer mit Ölaustritt verbunden. Durch Kurbelgehäuseentlüftung und den unvermeidlichen Öldurchtritt im Lader ist die Ladeluftstrecke immer mit Öl benetzt.
Alternativ kann man sich Stopfen anfertigen um damit die Ladeluftstrecke am Lader und am AGR-Stutzen zu verschliessen.
Einen Stopfen versieht man mit einer Vorrichtung um Druckluft (max. 1bar!) anzuschliessen. Das kann man aus alten Spraydosen(böden), Abwasserrohrverschlüssen etc. basteln oder professionell auf einer Drehbank herstellen.

Hier ein Beispiel für eine längere Undichtigkeit:
http://community.dieselschrauber.de/vie ... hp?t=12185

Per Diagnose liesse sich das nur Ansatzweise herausfinden. Dazu brauchst du aber verlässliche Werte der Ladedruckregelung im GUT-Zustand. Bei gleichem Fahrprofil würde eine Undichtigkeit dafür sorgen, dass die Ladedruckregelung die VTG stärker anstellt. Es KANN also u.U. eine Tendenz abgelesen werden. Das ist aber extrem unzuverlässig.

Das der Lader schon im Serienzustand am Grenzbereich läuft glaube ich eher nicht.
Tut er aber. Das ist der Tribut an den immer härteren Kostendruck.
Ein VTG-Lader lässt dich darüberhinaus nur schwierig applizieren. Er soll bereits bei geringen Abgasströmen Ladedruck aufbauen (möglichst kein Turboloch / Anfahrschwäche) und darf dann bei Vollast nicht überdrehen.

Den gewünschten breiten Bereich kann ein einzelner Lader bei leistungsstarken Motoren nicht überdecken. BMW, Opel und VW versuchen sich hier. Registeraufladung mit zwei Turboladern parallel bzw. einem Rootslader und einem Turbolader (TSI).

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dan
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Ärger nimmt kein Ende

Beitrag von dan »

So, zu meinen Verdachtsmomenten bezüglich der eventuell undichten Ladeluftstrecke ist nun ein realer Fehler aufgetaucht.

Ich habe gestern eine Strecke von etwa 600km (vorwiegend BAB) mit dem frisch reparierten T-Lader hinter mich gebracht. Es sind während der BAB-Fahrt keinerlei Unregelmäßigkeiten aufgetreten. Eine Maximalgeschwindigkeit von ca. 170km/h wurde nicht von mir überschritten aber ich habe den Motor dennoch einige Male unter Volllast laufen lassen (lang gezogene Steigung) mit der Drehzahl bin ich aber nicht über 4000rpm gegangen. Alles kein Problem bis ich meine Eltern zu Hause abgesetzt habe und dann zu mir weiterfahren wollte (zwischenzeitlich war der Motor für ca. 5 Min abgestellt). Plötzlich fängt der Motor ab etwa 2000rpm stark an zu ruckeln. In hohen Gängen ist das besonders zu spüren und im ersten Gang tritt es fast nicht auf. Was ist denn eurer Meinung nach nun schon wieder kaputt gegangen? So langsam hab ich echt die Faxen dicke.

Ergänzung:

Hab noch einige Details hinzuzufügen. Als Erstes ist das Ruckeln nicht permanent sonder man kann u.U. auch jetzt noch gut von 2000-3000rpm beschleunigen ohne das es ruckelt. Wenn es denn aber anfängt ist es von einem merkwürdig röhrenden Ansaugrülpsen begleitet und der Wagen zieht dann als würde permanent jemand leicht auf der Bremse stehen.
Ich habe schon mal nach angeknabberten oder sonst wie defekten Druckschläuchen Auschau gehalten aber nix finden können.

CU Dan
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Beitrag von TDI-Schrauber »

Hallo!

Kontrolliere die komplette(!) Ladeluftstrecke.

Dann die komplette Verschlauchung der Unterdrucksteuerung.
http://community.dieselschrauber.de/con ... php?t=3101
Hier vor allem auf Dichtheit der Schläuche und deren einwandfreie Verlegung achten! Manche Werkstätte knickt Schläuche beim Einbau oder klemmt sie hinter anderen Bauteilen ein. Undichtigkeit lässt sich hier optisch nicht feststellen, da bedingt durch den Unterdruck nichts austreten kann.

Deaktiviere zur Prüfung die Abgasrückführung, idealerweise durch Verlegung der Wege mittels einer "Dichtung". Alternativ prüfe die Funktion des Ventils mittles einer Unterdruckpumpe.

Lese den Fehlerspeicher aus und überprüfe die Messwertblöcke mit den Sollwertvorgaben.
http://www.dieselschrauber.de/Solldaten_Main.html

BYE
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dan
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Beitrag von dan »

Hallo TDI-Schrauber!

Vielen Dank für deine Hinweise.
Als erste Möglichkeit habe ich den LMM durch Tausch gegen ein Neuteil (die Dinger sind mit 45EUR gar nicht mehr so teuer) als Fehlerquelle ausgeschlossen. Danach war das Geruckel leider noch viel deutlicher zu spüren. Es fängt nun schon bei ca. 1700 rpm an und zieht sich bis über 3000rpm. Ich habe darauf hin mit der Werkstatt telefoniert die den Turboschaden repariert hat und werde den Wagen morgen nochmals zur Diagnose hinbringen. Das alles ist für mich zwar megaätzenden da die Werkstatt schon außerhalb Berlins liegt und ich quasi mitten in der Stadt wohne aber dafür geht das Ganze auf Garantie der Vorreparatur. Mals sehen was die so rausbekommen.

Vielen Dank jedenfalls für die Ratschläge.

CU Dan
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hquadrat
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Beitrag von hquadrat »

Hallo dan,

kurze Fragen:
hat deine Werkstatt auch den Luftfilter gewechselt?
und auch den Ölfilter und neu Ölaufgefüllt und auch genug (kein scherz) die Turbolader müssen VOR Montage mit Öl befüllt werden (natürlich nur dort wo auch später das Öl fliesst)

Ansonsten noch nen kleinen Tipp für längere Autobahnfahrten mit hohem Tempo: auffem Parkplatz nicht gleich die Karre ausstellen sondern unbedingt noch etwas - kurz - laufen lassen (Turbo dreht noch weiter, obwohl die Zündung aus ist und der TL kriegt somit kein Öl)...

gruss
Octavia Combi SLX 2.0 AQY,Automatik,silber, Leder, Aerotwin v.+h.; NSL re., Milotec Pins, Milotec Einstiegsleisten, Milotec Haubenlifter, Innendekor silber-aluminium, SonniBoy von ClimAir ab B-Säule, SLN hinten
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dan
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Beitrag von dan »

Hallo hquadrat!

Nein die Werkstatt hat weder Öl- noch Luftfilter gewechselt. Den Ölverlust haben sie mit 2L 10W40 Öl ausgeglichen welches auch auf der Rechnung steht. Ich habe zwei Tage später einen kompletten Ölwechsel mit Öl- und Luftfiltertausch machen lassen und als Öl 0W40 (kein long life) befüllen lassen.

Ich habe bisher und speziell nach der TL-Reparatur nie den Wagen mit heißem Lader einfach abgestellt. I.d.R fahre ich noch etwa 20-25km mit Stadtverkehr bis ich den Wagen nach einer Autobahnfahrt entgültig abstelle. Das sollte doch zum Abkühlen des Turboladers reichen, oder?

Den Fehler haben sie scheinbar noch immer nicht gefunden und ich werde langsam etwas ungehalten. Meine Vermutung geht ja dahin das sie mir einen schrottigen oder einfach nur einen falschen T-Lader eingabaut haben. Kann mir vielleicht mal jemand genau sagen welcher Lader in einen Octavia I BJ2001/MJ2002 mit Motorkennung ASV gehört? (VW Teilenummer) Die haben mir laut Rechnung einen 038 253 019 NX Lader eingebaut. Morgen bekomme ich Bescheid was sie bisher am Wagen gemacht haben. Dann muß ich mich bestimmt wieder bei euch über deren Inkompetenz ausheulen. Mann, Mann ich hasse es und der ganze Mist steht mir bis hier oben.......
:evil: :evil: :evil:


CU Dan
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dan
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Beitrag von dan »

So, entschuldigt bitte wenn ich hier Selbstgespräche führe aber ich hab nun schon einiges herausgefunden.

1. Laut ETOS ist der 038 253 019 NX tatsächlich für den ASV der richtige Lader. Das X am Ende bedeutet scheinbar lediglich das es sich um einen Austauschlader handelt. Ohne X, also als ein komplettes Neuteil kostet der Spaß nochmals 300EUR mehr.

2. Ich habe noch nicht rausgefunden ob der 038 253 019 NX gleich dem Garrett GT1749VA ist welcher vorher verbaut war.

3. Hab gerade gelesen das das ganze Fehlerbild welches ich seit dem ersten Aussetzen des Turbolader hatte scheinbar typisch für diese Baureihe ist. Da hätte nur die Demontage des Laders mit Reinigung der VTG-Verstellung beim ersten Anzeichen des Fehlers geholfen um dieses Maleur abzuwenden.

Jedenfalls bin ich mir jetzt noch immer nicht sicher ob die Werkstatt mir nicht schon wieder ein Kukuksei ins Auto eingebaut hat.

CU Dan
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