sonyronny hat geschrieben:
@ MEDIC-on-DUTY
Wieso erhält man von der Zulassungsstelle die Zulassungsbescheinigung Teil II (Brief)? Den erstellt doch der Hersteller/Importeuer für das jeweilige Auslieferungsland, und die Zulassungsbehörde trägt dort nur die Erstzulassung ein. Ist das bei EU-Importen etwa anders? Hat man da keinen ausländischen Teil II? Die Zulassungsbescheinigungen wurden doch extra zur Vereinfachung EU-weit eingeführt. Gruß
Nö, nicht wenn Du vom Importeur (D) nur die CoC-Papiere (Bei Skoda stand ECC drauf) und die Rechnung mit Steuernachweis bekommst. Dann musst Du das selber machen. Der "Brief" ist ein deutsches Dokument. Hat Dein Händler bereits das für Dich erledigt, schön. Ein Fahrzeug, dass aus einem anderen EU-Land kommt (Grauimport) und noch nicht zugelassen wurde, muss erst bei der ZS vorgeführt werden und bekommt dann den Brief. Den Teil I (Fahrzeugschein) und Kennzeichen bekommst Du sofort und kannst damit das Fahrzeug abholen, wenn es nicht vor die Haustür geliefert wird.
So habe ich das heute bei der ZS in München Land durchgezogen.
Zur Erklärung: Ein freier Importeur darf lt. geltendem EU-Recht keine Fahrzeuge als "Händler" verkaufen, sondern handelt per zeitlich befristeter Vollmacht im Auftrag des Kunden. Der Kunde also gibt dem Importeur die Erlaubnis das zuvor per Kaufvertrag definierte Fahrzeug im Ausland zu kaufen und nach Deutschland zu überführen. Wichtig für die Garantie dabei ist, dass die CoC-Papiere vorhanden sind und das Serviceheft innerhalb der EU von einem offiziellem Skodahändler (in meinem Fall NL) abgestempelt wurde. Ein guter Importeur verlangt dabei eine Zahlung erst bei Übergabe an Ort und Stelle und keine Anzahlungen, auch nicht bei Übersendung der COC-Papiere, außer er sendet den KFZ-Brief bereits mit, dann wird i.d.R. eine kleine Kaution fällig.
Also was braucht man nun für die Zulassung (Bayern) eines EU-Grauimports?
- Ausweis
- Originalrechnung mit Steuernachweis, Fahrgestellnummer und Unterschrift des Importeurs (!)
- Einzugsermächtigung für KFZ-Steuer
- COC-Papiere (ist ein A5 Faltblättchen mit den techn. Daten des Fahrzeuges) Diese werden dann in den Brief übertragen.
- Bei Umschlüsselung von EURO 4 auf 5 noch die Skodatabelle von Seite 11
- Bescheinigung der Versicherung mit E-Nummer.
- ca. 40 Euro Kohle + Kennzeichen
fertig. Die Importvariante ist zwar mit etwas mehr Papierkram verbunden, aber der hält sich in Grenzen. Letzten Endes ergibt sich die Ersparnis bei der besseren Serienaustattung, sowie die in dem EU-Land vom Hersteller geführte günstigere Preispolitik gegenüber Deutschland. Ein Risiko gibt es natürlich auch und zwar dann wenn der Hersteller während der Lieferzeit die Preise erhöht. Dann kann der Importeur, wenn dies so im Kaufvertrag steht, diese Erhöhung an den Kunden weiter geben.
Man kann den Import natürlich auch selber durchziehen, doch dann kommen Reisekosten, Übernachtung und noch mehr Papierkram hinzu, so dass sich der Import auf eigene Faust eigentlich nicht rechnet, außer man wohnt in der Nähe der Grenze.
Und das Gerücht, man hätte mit einem EU-Grauimport Nachteile bei der Garantie ist Blödsinn. Einzig in Fragen der Kulanz hat man bessere Karten, wenn man bei dem betreffenden Händler auch gekauft hat, aber selbst das ist aus Erfahrung auch oftmals heiße Luft und hängt stark von dem eigenen Verhandlungsgeschick ab. Bleibt also nur das "bessere" Gefühl...
Aber jetzt wieder BACK TO TOPIC 8)