jolep hat geschrieben:
verwendetes System : die Billigsysteme haben einen stärkeren Generator und eine dickere Batterie. Beim Bremsen wird die Batterie möglichst stark geladen. Die teuren Systeme (z.B. BMW eff.dynamics) arbeiten mit Superkondensatoren und können daher beim Bremsen wesentlich mehr Leistung in den Speicher pressen. Dazu hilft dann ein E-Motor beim nächsten Beschleunigen.
Ich weiß nicht, woher du diese Info hast, aber sie ist falsch.
Eventuell meinst du bei BMW die Hybridmodelle (7er, X6), die eine extra E-Maschine (oder zwei) zum Rekuperieren haben. Mit Super-CAPS gibt's da nichts. Die "normalen" BMW-Modelle haben auch nur einen Generator. De facto ist die Bezeichnung "Bremsenergierückgewinnung", wie es sie inwzischen bei vielen Herstellern gibt, irreführend. In der Praxis läuft da nichts anderes ab, als dass der Generator unter Last, z.B. beim Beschleunigen, abgekoppelt wird und das Bordnetz aus der Batterie versorgt wird. Dadurch steht mehr Leistung für den Vortrieb des Fahrzeugs zur Verfügung bzw. gibt es weniger "Verlustleistung". In Schubphasen wird der Generator ganz normal betrieben und lädt die Batterie. Dazu zählt auch das Bremsen.
Da im Alltag der Ladezustand der Batterie aber in Summe konstant bleiben muss (man kann nicht ewig nur Energie aus der Batterie abrufen), bringt dieser Sparbaustein nicht viel Ersparnis.
Die Leichtlaufreifen machen da eher Sinn, wenngleich das mitunter auf Kosten der Sicherheit geht (Bremsweg). Da gab es mal einen entsprechenden Test in der Autobild, in dem die Reifen mit dem niedrigsten Rollwiderstand den längsten Bremsweg hatten.
Und die Motor-Start-Stopp-Automatik halte ich persönlich für sehr sinnvoll, speziell natürlich in der Stadt. Die Vorurteile wie "schaltet sich nach dem fünften Mal ab" oder "funktioniert doch eh nie" sind Blödsinn. Ich weiß nicht, wie es bei Skoda appliziert ist, aber es gibt mit Sicherheit keinen festen Trigger nach x Versuchen. Außentemperatur und Motorzustand (Warmlaufphase) spielen da rein und letztlich wieder der Fahrer. Wer sich auf so ein System einstellt, kann in meinen Augen auf jeden Fall sparen. Viele Kunden unterbinden den Stopp z.B. durch Treten der Kupplung an der Ampel und eingelegten Gang. Wer da nicht umdenkt, wird mit dem System sicher nicht glücklich.
Daimler schaltet den Motor inzwischen schon bei 8 km/h im Schubbetrieb ab. Mit EPS oder elektrohydraulischer Lenkung ist das problemlos möglich. Laut eines MTZ-Artikels von Daimler lohnt es sich wohl mitlerweile schon bei Stopps von nur 1.5s. In einem BMW-Forum hatte ich mal was von 4s gelesen. Überlegt selbst, wie lang eure Stopps sind.
Und macht euch keine Sorgen um die Anlasser. Die sind für mehrere Hunderttausend Starts ausgelegt. Die überleben jeden Turbolader.
Ich würde einen moderaten Aufpreis in jeden Fall zahlen. Ob die 400€ bei Skoda noch als moderat durchgehen...naja. Beim Betrieb des Fahrzeugs holt man die sicher nicht wieder rein. Vorteile sehe ich dagegen durchaus beim Wiederverkauf. Und das Faszinationspotenzial der Motor-Start-Stopp-Automatik ist auch nicht zu unterschätzen.
