Skoda Octavia Forum

jolep hat geschrieben:Was hinten aus dem Benziner rauskommt, gilt heute als "sauber". Beim Diesel (noch) nicht.

Naja, einerseits gilt der Diesel heute (inzwischen) eigentlich schon als sauber; andererseits sind inzwischen sehr viele Turbobenziner unterwegs, die mit "sauber" genauso viel zu tun haben, wie Diesel vor 20 Jahren.

Es gibt in meinen Augen nur 2 Probleme daran:

1. Beim Diesel sieht man manchmal was, was man beim Benziner nicht sieht (Auspuff). Und in vielen Köpfen exisitert eben nur das, was man auch sehen kann.

2. Weder vom sauberen Diesel noch vom dreckigen Turbobenziner steht groß was in der BILD. Deshalb hat es sich halt in der Gesellschaft so noch nicht durchgesetzt.

teddy hat geschrieben:Und in vielen Köpfen exisitert eben nur das, was man auch sehen kann.

Wenn man aber gar nichts sehen kann, ist es auch nicht gut. Siehe Kernkraft.

Sehr schön. so langsam kommen wir der Sache näher. Der Spiegelartikel insbesondere.

@tehr

Genau das meinte ich ja.
Wenn ich an meinem Bekanntenkreis denke, dann stellt man schnell fest, dass die Beurteilung zum dreckigen Diesel und dem sauberen Benziner hauptsächlich auf der Rußwolke basiert, die man beim Diesel beim starken Beschleunigen aus dem Auspuff kommen sieht in Kombination mit dem Gedanken an 20 Jahre alte Diesel und deren Geruch.

Wieviel abgastechnisch beim Diesel (was nur bedingt sinnvoll war, aber egal) vor allem in den letzten Jahren passiert ist, wissen, glaube ich, viele Leute gar nicht.

Als wirklich "sauber" kann man nur Diesel mit NOx Katalysator bezeichnen. Stickoxide sind DIE Treibhausgase. Leider gibt es nur sehr, sehr wenige Diesel mit NOx Katalysator.

Da muss man tatsächlich wohl genau hinschauen und kommt mit pauschalen Aussagen nicht weit.

jolep hat geschrieben:Was hinten aus dem Benziner rauskommt, gilt heute als "sauber". Beim Diesel (noch) nicht.

Der ADAC hat unseren allseits beliebten Octi sowohl als Diesel (1.6 TDI) und Benziner (1.2 TSI) getestet und schreibt zum 1.6 TDI
"Die Schadstoffanteile im Abgas sind niedrig. Nur die NOx-Werte könnten niedriger ausfallen, vorallem im anspruchsvollen Autobahnzyklus"
und zum 1.2 TSI :
"Die Schadstoffanteile im Abgas sind sehr gering."
Allerdings kann man einige Untersuchungen finden, wonach manche modernen Turbobenziner inzwischen wieder mehr Dreck machen.

eckenwetzer hat geschrieben:Stickoxide sind DIE Treibhausgase.

Wenn ich da mal auf Wikipedia hinweisen darf:

"...Kohlenstoffdioxid macht etwa 60 % des vom Menschen verursachten zusätzlichen Treibhauseffekts aus..."

Wer mehr lesen möchte:

Es gibt direkte Treibhausgase und indirekte Treibhausgase.

Die Stickoxide finden sich, zu recht, im 2. Link wieder.

Das einzig Sinnvolle, was man mit NOx Katalysatoren im Fahrzeugbau erreichen könnte, wäre ein höherer Fahrzeugpreis verbunden mit erhöhtem Wartungsaufwand, erhöhtem Technikanteil und unterm Strich einem höheren Gewinn für Automobilindustrie und Staat.

Alle, die denken, der Benziner ist das "sauberere" Fahrzeug, gucken sich mal bitte ihren Auspuff genau an. Richitg, der ist auch voll schwarzem Ruß und warum?
Es kam erst kürzlich bei Arte ein Bericht über die ach so guten Turbobenziner. Das sind gem. dem Bericht 10-12fache Dreckschleudern wie heutige Diesel.
Und wenn ein Benziner noch im Kaltlauf ist, stinkt dieser auch extrem, da ziehe ich den 2-Takter vor. Warm ist auch der Diesel, zumindest der VP-TDI, kaum zu riechen.

jolep hat geschrieben:

Octi2000 hat geschrieben:Nochmal für die technisch ganz einfach gestrickten zum mitschrieben:

Worauf sollte eine Berechnungsbasis gleicher Energiegehalte beruhen, wenn faktisch der Enthalpieverlust bei Verwertung des einen Energieträgers einen deutlichen Effizienznachteil wiederspiegelt, der sich in der Ökobilanz, im CO2-Aufkommen, in der Nachhaltigkeitsprognose bemerkbar macht.

Sorry, ich halte mich nicht für "technisch ganz einfach gestrickt", aber dieser Satz schließt 90% der Lesenden vom Verständnis aus (ich hab' ihn 3 mal lesen und dann noch was reininterpretieren müssen, um ihn zu verstehen). Geht's auch etwas klarer, dass alle mitkommen können?.

Ja, aus Benzin bekommt man weniger mechanische Arbeit herausgepresst, also braucht man bei gleicher mech. Arbeit mehr davon, verursacht mehr Abgase, Schadstoffe und reduziert somit die Reserven schneller.

jolep hat geschrieben:[

Octi2000 hat geschrieben:Worauf sollte eine Berechnungsbasis gleicher Energiegehalte beruhen ..?

Vorschlag : Auf dem Primärenergieverbrauch, also Öl + eingesetzte Energie..

Ich bin für die Berücksichtigung der Relation von Endenergieverbrauch zu Primärenergieverbrauch....was zählt, ist doch,was hinten ankommt mit möglichst geringem Ressourcenverbrauch.

jolep hat geschrieben:

Octi2000 hat geschrieben:Umweltkonzepte sind letzendlich nichts als Lobbyismus

Logisch. Die "Umwelt" kann halt nicht vor dem Parlament demonstrieren gehen, das müssen Lobbyisten tun, wenn sich sonst keiner drum schert, weil er nur eine Generation (oder manche nur 4-5 Jahre, je nach Job oder Familienstand oder sonstwas) vorausdenkt.
Mein Lieblingsspruch hierzu ist immer noch : "Mein Auto fährt auch ohne Wald". War der Renner in den '80ern.

Dann sind wir uns einig....

Das mit dem schwarzen Auspuff kann ich bestätigen. Das war mir nie so aufgefallen, bis ich jetzt bei der 4-fach Anlage mehr auf meine Rohre geachtet habe.