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Nach E10 soll Biokraftstoff der 2. Gen. Klimabilanz retten

Verfasst: 6. April 2008 08:23
von Koepi
Nach E10-Stopp soll Biokraftstoff der „2. Generation“ die Klimabilanz retten
Rettungsanker Reinkraftstoffe?
Eine Möglichkeit, das CO2-Ziel zu erreichen, sieht der Umweltminister in höheren Steuervorteilen für „Reinkraftstoffe“ wie Rapsmethylester (RME &ndash, „Biodiesel“) oder Bio-Ethanol für Ottomotoren. Aber längst nicht alle Selbstzünder sind für RME freigegeben, und Ethanol-Fahrzeuge haben auf deutschen Straßen bislang Exotenstatus. Abgesehen davon sind diese Spritsorten wegen ihrer Ökobilanz weit entfernt vom perfekten Kraftstoff. Die Forschungsanstrengungen, ein solches Fluidum zu finden, beschreibt der gleichnamige Beitrag auf heise Autos.

Biokraftstoffe der 2. Generation
Auf längere Sicht setzt das Bundesumweltminsterium auf synthetische Kraftstoffe der „2. Generation“. Aus Bio-Abfällen gewonnen, verbessert sich deren Ökobilanz erheblich gegenüber aus Ölsaaten gewonnenen Spritsorten wie RME. Dabei erlebt die in den 1920er Jahren entwickelten Verfahren zur Kraftstoffgewinnung aus Kohle beziehungsweise aus Gas eine Renaissance, da sie sich auf für die Gewinnung von (BTL, Biomass-to-liquid) eignen.

Mit nennenswerten Volumenanteilen der neuen Kraftstoffe rechnet das Ministerium aber erst um das Jahr 2020. Immerhin profitiert vom E10-Debakel das Biomasseforschungszentrum des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Leipzig, dessen Mittel um 30 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren aufgestockt werden sollen.
Kompletter Artikel

Neue Runde, neues Glück? :lol:

Re: Nach E10 soll Biokraftstoff der 2. Gen. Klimabilanz retten

Verfasst: 8. April 2008 13:43
von Spike-xl
Was soll man nun dazu wieder schreiben?

Ich persönlich halte davon ähnlich wenig wie von E10. Defakto wird für die Herstellung all dieser Kraftstoffe immer eine Menge Energie benötigt. Allein dabei wird schon mehr CO2 ausgestossen als durch die Verwendung der Tereibstoffe eingespart werden kann.

Aus meiner Sicht sollte man weniger Geld in die Kraftstoffentwicklung steken, dafür mehr in die Motorenentwicklung. Am besten völlig weg von der Otto- bzw. Dieseltechnik und hin zu CO2 neutralen Aggregaten wie Brennstoffzelle & Co.

Und die CO2-ersparnis sollte man auch nicht unbedingt bei den Autofahrern erzwingen wollen. Da gäbe es andere Bereich wo man mit weniger Aufwand mehr Austoss verhindern könnte. Aber da traut sich keiner ran. Denn der Klimaschutz hat schließlich Grenzen und die diktiert die Wirtschaft. Da aber die meisten Deutschen auf ihr "Töff-Töff" angewiesen sind, ist es ein Leichtes dort an der Schraube zu drehen. Sieht man ja schon bei den Benzinpreisen.

Re: Nach E10 soll Biokraftstoff der 2. Gen. Klimabilanz retten

Verfasst: 5. Juni 2008 14:56
von Schauenburger
Mal an die Techniker (und Leute vom Fach) - wären die Motoren nicht effektiver wenn man auf die ganzen mechanischen Komponenten wie Getriebe usw. verzichten würde und den Motor als reines Kraftwerk für Elektromotoren, die direkt in den Rädern montiert sind, benutzt? Damit müsste sich doch auch das Gewicht und letztendlich auch der Verbrauch entsprechend senken lassen.

Und ohne Mitteltunnel gäbe es auch wieder schöne Sofas vorne, die man zu zweit besser nutzen könnte :lol:

Re: Nach E10 soll Biokraftstoff der 2. Gen. Klimabilanz retten

Verfasst: 7. Juni 2008 10:40
von TDI-Schrauber
Hallo!
Schauenburger hat geschrieben:Mal an die Techniker (und Leute vom Fach) - wären die Motoren nicht effektiver wenn man auf die ganzen mechanischen Komponenten wie Getriebe usw. verzichten würde und den Motor als reines Kraftwerk für Elektromotoren, die direkt in den Rädern montiert sind, benutzt? Damit müsste sich doch auch das Gewicht und letztendlich auch der Verbrauch entsprechend senken lassen.
Nein.

Du vergisst, dass Du das Getriebe durch einen Generator ersetzen musst und an jedem Antriebsrad einen E-Antrieb brauchst. Der muss natürlich entsprechend Leistung und vor allem ein sehr hohes Anfahrdrehmoment haben. Das wird ziemlich gross und schwer. Abgesehen vom Komfortverlust durch die extrem hohen ungefederten Massen die dabei herauskommen.
Auch nicht zu vergessen ist die Leistungselektronik.

Der Wirkungsgrad ist schlechter als ein Direktantrieb, da du aus der mechanischen Energie ja erst mal wieder elektrische machst. Und aus der dann wiederum mechanische.
Zwar kann man den Verbrennungsmotor im günstigsten Verbrauchspunkt laufen lassen, aber das kompensiert den schlechteren Gesamtwirkungsgrad nicht komplett.
Da müssten Generator und Motor >95% Wirkungsgrad haben. Teuer!

Derartige Antriebsformen haben ihre Stärke in Systemen, bei denen die direkte Kraftübertragung nicht oder nur mit hohem Aufwand möglich ist.
Diesellokomotiven, Muldenkipper, Hafenkrane, Schiffe (Pod-Antrieb).

In einem Fahrzeug auf Smart-Niveau wäre das eventuell machbar. Bei grossen Leistungen noch zu schwer und teuer. Entsprechende Projekte für Stadtautos gibt es ja schon einige, wie üblich in Japan.

Zumindest eine Verbesserung wäre ein stufenloses Getriebe. Das kann den Motor in weiten Teilen im Bestpunkt laufen lassen. Da aber der Mensch zu blöd dafür ist und auf seine Getriebestufen besteht, hat Audi der Multitronic eben solche verpasst und verschenkte damit Leistungs- und Verbrauchsvorteil.
Kleine Anmerkung: wenn der Kunde zum Diesel stehen würde und sich mit Nageln arrangieren könnte wäre der Verbrauch 5-10% geringer.


BYE
TDI-Schrauber

Re: Nach E10 soll Biokraftstoff der 2. Gen. Klimabilanz retten

Verfasst: 8. Juni 2008 11:13
von 1701d
Das Konzept ist garnicht so weit hergeholt. Der für 2010 geplante Chevrolet Volt arbeitet für längere Fahrtstrecken nach diesem Prinzip. Eingebaut werden soll eine Batterie für 60 KM Reichweite. Für längere Strecken kommt ein Benzin betriebener Generator zum Einsatz. Hier ein Spiegel Interview zu diesem Thema: http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,15 ... 57,00.html
Der Antrieb könnte u.a. im Astra zum Einsatz kommen.
Die Leistungs/Energiebilanz würde mich wirklich interessieren.
Durch Betrieb im optimalen Drehzalband kann mit Sicherheit einiges eingespart werden. Dazu kommt das fehlende Getriebe. Ein E-Motor kommt praktisch ohne Getriebe aus und arbeitet mit einem Wirkungsgrad > 90%

Mal schauen was dabei rauskommt.

Gruß

Klaus

Re: Nach E10 soll Biokraftstoff der 2. Gen. Klimabilanz retten

Verfasst: 8. Juni 2008 22:06
von Klinke
Spricht definitiv für die Kurzsichtigkeit unseres Umweltministeriums. Oder ist dieser Egoismus gewollt?
Da soll auf Krampf der CO2-Ausstoß, komme was wolle, in Deutschland gesenkt werden, und wird aber nicht erkannt, das dieses Verhalten im Ausland durchaus für größere Schäden sorgt. Abholzung weiterer Baumflächen, verstärkte Überbewirtschaftung der vorhandenen Feldflächen, weniger Platz für Lebensmittelanbau ....

Schade, das es ein kleiner Bürger versteht, aber Politiker sich diese Fragen nicht stellen.