Octi RS hat geschrieben:Nehmen wir mal ein Tempolimit von 130 Km/h an. Dann wird es so wie in Italien werden, daß alle auf allen 3 Spuren ca. 130 Km/h fahren.

Für mich stellt das auch eine Gefahr dar, weil man nicht mehr mit der geforderten Konzentration fährt, und evtl. somit leichter in Unfällen verwickelt wird.

Bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auf den verschiedenen Spuren erfordert es mehr Aufmerksamkeit, und es besteht nicht so leicht die Möglichkeit des Einschlafens wärend der Fahrt.

Das halte ich für eine unerwiesene Theorie. Langsamer fahren bedeutet genauso wenig zwangsläufig, daß man weniger aufmerksam fährt, wie schnelleres Fahren zwangsläufig bedeutet, daß man aufmerksamer fährt. Wieviel Aufmerksamkeit man aufbringt, hängt vom Fahrer und dessen Einstellung zum Thema Auto fahren ab, sowie von seinen körperlich- geistigen Fähigkeiten bzw. Zustand, außerdem auch vom Verkehrsaufkommen und vielem mehr.
Aber schnelleres Fahren bringt zwangsläufig gemäß der Gesetze der Physik ein höheres potentielles Risiko mit sich. Und genau um das geht es ZENTRAL!
Ich finde es eine massive Übertreibung, a) zu behaupten, daß man bei schnellem Tempo so aufmerksam ist, daß ein Unfall aufgrund von mangelnder Aufmerksamkeit sehr unwahrscheinlich wird bzw. b) zu behaupten, daß man einschläft, nur weil man nicht schneller als 130 km/h fährt.
Oder gibt es Studien und Statistiken, die belegen, daß in allen Ländern, in denen kein Limit herrscht, besonders viele Unfälle durch Einschlafen passieren? Zur Erinnerung: fast auf der gesamten Welt herrscht Tempolimit, fast nur in D nicht!
Schnelleres Fahren
erfordert mehr Aufmerksamkeit, das ist korrekt. Höheres Tempo ist höherer Stress, da alles viel schneller vonstatten geht. Ich kann in der gleichen Zeit viel mehr Autos passieren, muß viel mehr Situationen meistern, die Fahrphysik ist eine andere usw. usf.. Höherer Stress bedeutet schnellerer Verlust von Aufmerksamkeit und daher zusätzlich höheres Risiko.
Natürlich kann ich auch bei 130km/h total gestresst sein und natürlich gibt es Menschen, die bei 200 weniger gestresst sind als andere, die nur um die Ecke zum Bäcker fahren. Aber man darf nicht immer die Extreme hernehmen, sondern muß allgemein auf die menschlich-körperlich-geistigen Umstände schauen und die Phsyik miteinbeziehen.
Hinzu kommen Fragen, die den Verkehrsfluß betreffen und da ist es sicherlich sinnvoller, wenn es Tempounterschiede gibt, die aber nicht allzu hoch sein sollten und es ist wichtig, daß der vorhandene Platz ausgenutzt wird.
@Volkmann: Lies Dir nochmal durch, was Du geschrieben hast und was meine Reaktion ausgelöst hat. Du schreibst, daß es das Gleiche wäre, wenn man langsam fahrende dazu zwingen würde, 200 zu fahren, wie wenn man 200 fahrende zwingen würde, langsam zu fahren. Das ist mit der größte Schwachsinn (sorry, anders kann ich es nicht nennen, das jemand mit angeblichen klarem Verstand sowas überhaupt online verewigt, ist schlimm genug!), den ich je in einer Tempodiskussion gelesen habe. Hier geht es um den öffentlichen Straßenverkehr und nicht darum, wie lange jemand Computer spielt oder wie lange er seine Pizza im Ofen lässt oder wie herum er seine Wäsche aufhängt. Es ist nicht sein alleiniges Recht, es betrifft nicht nur ihn. Wer das glaubt, hat da draußen auf den Straßen eigentlich gar nichts verloren. Entschuldigung, daß ich das so hart schreibe. Aber da geht mir echt die Hutschnur hoch, denn leider begegnen einem immer wieder Menschen auf den Straßen die offenbar genauso denken wie Du und auch entsprechend handeln.
Schnellfahren ist kein Menschenrecht! Das Tempo im Straßenverkehr ist den Umständen anzupassen. Also tut nicht so, als würde Euch jemand ein Grundrecht wegnehmen, für was es sich lohnen würde, auf die Straße zu gehen! Wir sprechen hier nur von einem Tempolimit.
Es ist ja schon fast krankhaft, wie manche darauf bestehen.