Hey,
sorry, dass meine Antwort etwas spät kommt aber das Wetter hat eingeladen und ich hatte einen echt tollen Tag mit der Familie.
Aber, zurück zum Thema:
Also was den flexiblen Intervall betrifft, kann der sehr unterschiedlich ausfallen.
Als bildlichen Vergleich möchte ich mal Winterreifen nehmen. (Der Vergleich mag an verschiedenen Stellen hinken; zum verbildlichen sollte er aber geeignet sein.)
Bei durchschnittlicher Nutzung halten Winterreifen fiktive 40.000 km. Nun ist ja bekannt, dass Winterreifen eine weichere Gummimischung haben als Sommerreifen. Haben sie deshalb, weil Gummi bei kälteren Temperaturen entsprechend härter wird (/ist) als bei warmen Temperaturen. Mit der weichen Mischung stellt man sich also auf die kälteren Temperaturen im Winter ein.
Nun gibt es Fahrer, bei denen hält ein Satz Winterreifen aber nur 20.000 km. Ein Grund könnte sein, dass sie die Winterreifen bei ganz normalem Fahrstil von September bis Mai fahren. Da September/Oktober und auch April/Mai tendeziell warme Monate sind, werden die bei diesen Temperaturen sehr weichen Winterreifen natürlich deutlich stärker beansprucht als in den übrigen, kälteren Monaten. Das führt dann dazu, dass sich ein weicher Reifen deutlich schneller abradiert als ein für die Temperaturen geeigneterer Reifen. Und schon kommt nur noch die halbe Laufleistung raus.
So ähnlich ist das mit dem flexiblen Intervall. Unterschiedliche Sensoren werten verschiedene Faktoren aus und errechnen daraus den nächsten Servicetermin. Einer dieser Faktoren ist zum Beispiel die Anzahl der Kaltstarts. Nehmen wir diesen Faktor jetzt mal raus könnte man folgendes, bildliches Beispiel konstruieren:
Fahrer A fährt an 220 Tagen im Jahr 2x 10 km Arbeitsweg mit seinem Fahrzeug. Da zwischen den Fahrten 9 Stunden Arbeitszeit liegen kann man von 2 Kaltstarts täglich sprechen.
Insgesamt hat Fahrer A also 440 Kaltstarts auf 4400 km.
Fahrer B fährt an 220 Tagen im Jahr 2x 30 km Arbeitsweg mit seinem Fahrzeug. Auch hier gehen wir wieder von 440 Kaltstarts aus. Diesmal jedoch verteilen sich diese auf 13200 km.
Wenn also die magische Grenze bei 440 Kaltstarts liegen würde, dann würde Fahrer A schon nach 4400 km zur Inspektion gerufen werden während Fahrer B dann schon 13200 km auf dem Tacho stehen hätte. Auch wenn beide Fahrzeuge die gleiche Belastung von 440 Kaltstarts ertragen mussten.
Ich hoffe, ich konnte dir das mit meinen Beispielen jetzt ein wenig näher bringen, wie der flexible Intervalll zu verstehen ist.
Was die Kulanz betrifft:
Bis zu einem bestimmten Fahrzeugalter kannst du bei Skoda auch nach der Werksgarantie auf bestimmte, eher untypische Schäden Kostenbeteiligung oder sogar -übernahme erhalten. (z.B. Motor- oder Getriebeschaden bei einem 3 Jahre jungen Fahrzeug.) Da dies allerdings eine freiwillige Leistung ist schaut man (nicht nur bei Skoda) da sehr penibel auf das Serviceheft. Hat man die Inspektionen nicht beim Vertragshändler machen lassen, sinken die Chancen auf Kulanz i.d.R. auf 0, während man mit Stempeln vom Vertragshändler eigentlich eine Kostenbeteiligung erhalten hätte.
Zumindest bis zu einem bestimmten Fahrzeugalter (im Schnitt 5 Jahre) lohnt es sich schon, die Inspektionen bei Skoda / VW machen zu lassen. Danach bekommt man ohnehin auf nichts mehr Kulanz, sodass es zumindest aus dieser Perspektive dann egal ist.